Verschwörungstheorien und die Medien

Alle Jahre wieder kommt nicht nur das Christuskind, sondern auch ein Artikel von den Mainstream-Medien über Verschwörungstheorien auf die Erde nieder. Fast alle Artikel weisen dieselben Merkmale auf und dabei spielt es keine Rolle, ob diese von der Zeit, dem Spiegel, der FAZ oder der Welt verfasst worden sind. Die Aussage der an Inhaltslosigkeit grenzenden Publikationen ist immer die gleiche: Verschwörungstheoretiker sind verwirrte, paranoide Menschen aus dem Esoterik-Bereich oder einem rechts angehauchten radikalen Milieu. Oftmals wird zusätzlich ein Bild präsentiert auf dem eine Person mit einer Aluminiummütze abgebildet wird. Solche Menschen kann man doch nicht wirklich ernst nehmen oder sollte man mal eher die sinnentleerten Inhalte solcher Artikel näher betrachten?

Statt Fakten werden die wildesten Fiktionen zusammengewürfelt und dann der Lächerlichkeit preisgegeben. Eine wirkliche inhaltliche Auseinandersetzung von vorgefallenen Ereignissen findet in den meisten Fällen nicht wirklich statt. Dafür wird auf niveaulose Art, wie zu guten alten Propagandazeiten, verbal auf Menschen eingedroschen, die sich mit alternativen Erklärungsmodellen auseinandersetzen oder berechtigte Kritik am System äußern.

Pünktlich vor Nikolaus am 05.12.2014 war es endlich wieder soweit, als "die Welt" einen Artikel über Geheime Mächte steuern die Welt. Echt? Wahnsinn ! veröffentlichte. Wow, welch grandiose Überschrift, schon an dieser Stelle wird einem sofort klar, in welche Richtung das Credo des Artikels verlaufen wird.

[...] Die Opec ist ferngelenkt, der Goldpreis von unheimlichen Eliten manipuliert - in Zeiten des Umbruchs haben Verschwörungstheoretiker regen Zulauf.

Es ist schon erstaunlich, dass der Autor von Beginn an mit seiner Unwissenheit glänzt. Vor ein paar Tagen noch wurden vier Großbanken zu einer dreistelligen Millionenstrafe verdonnert, da diese nachweislich Libor-Preise manipuliert hatten. Auch die Absprache von Goldkursen war in diesem Jahr des Öfteren ein großes Thema in den Medien. Doch wie können einem erfahrenen Journalisten solche Tatsachen entfallen und diese mit Verschwörungstheorien in Verbindung gebracht werden? Ist der Autor an einer sachlichen Auseinandersetzung wirklich interessiert?

[...] Die Verschwörungstheoretiker hatten aber bereits eine andere, sehr genaue Vorstellung davon, was da wirklich im Gange war. Sie halten die 1954 gegründete jährliche "Bilderberg-Konferenz", ein Treffen von Vertretern der internationalen Politik und Wirtschaft, für das Hirn der Weltverschwörung.

Noch vor einigen Jahren galten Menschen, die über die Existenz der Bilderberger Konferenz sprachen als Verschwörungsspinner. Als nun zugegeben wurde, dass diese Treffen seit Jahrzehnten stattfanden, wurde kein Wort mehr seitens der Presse darüber verloren.

Kurioserweise hinterfragen die Mainstream-Medien nicht einmal jetzt, was die hochrangigen Politiker, Banker, Militärs, Chefredakteure und Adligen so miteinander, unter Ausschluss der Öffentlichkeit, zu besprechen haben.

Das Ganze erinnert mich an die Verhandlungen zum Freihandelsabkommen, die hinter verschlossenen Türen abgehalten werden. Ein rational denkender Mensch, kann schon zurecht auf die Idee kommen, dass dort mehr als nur Pokémon-Bilder ausgetauscht werden. Doch geheime Absprachen, finden dort laut den öffentlichen Medien in keinster Weise statt bzw. werden gänzlich ignoriert. Wieso reagieren die Mainstream-Medien mit einem großen Schweigen?

Seit jeher erscheinen Enthüllungen zu geheimen Preisabsprachen in der Bierbranche, in der Metall- und Ölindustrie oder im Finanzsektor. Wieso schließt man die Möglichkeit von geheimen Vereinbarungen bei diesem dafür bestens geeigneten Klientel von vorneweg aus? Oder versucht man bewusst von der Wahrheit abzulenken?

[...] Von der angeblich in einer Wüste inszenierten Mondlandung bis zu den vorgeblich von den USA und Israel geplanten Terroranschlägen im September 2001 - überall wittern sie unsichtbare Gegenmächte, die sich die Welt untertan machen wollen.

Der Autor versteht es, alle möglichen abstrusen Theorien in einen Topf zu schmeißen und sich dann darüber lustig zu machen, ohne sich inhaltlich mit den Themen zu befassen. Das ist eine gängige Praxis, um die Menschen, welche Dinge hinterfragen und Erkenntnisse liefern, als unseriös abzustempeln (ja ja, Elvis lebt noch... Ende der Diskussion!). Nicht alle Menschen sind eben so naiv zu glauben, dass 2 Flugzeuge zum Einsturz von 3 Wolkenkratzern führen. Doch auf reelle Fakten gehen die meisten Schreiber in den seltesten Fällen ein. Unterschlagene Beweismittel seitens der Regierungen bestätigen die Annahme vieler Skeptiker, dass offizielle Versionen von Großereignissen oftmals nicht, wie dargestellt, der Realität entsprechen. Doch wir haben zu glauben, was uns vorgegeben wird...

[...] Verschwörungstheoretiker sind einsame Menschen

Jetzt bringt es der Autor, so wie in vielen ähnlichen Artikeln zu diesem Thema, auf den Punkt: Verschwörungstheoretiker sind gestörte, einsame, arme Schweine, die keinen Bezug zur Realität aufweisen. Seltsam ist allerdings die Tatsache, dass die Anzahl von Bürgern, die Nachrichten kritisch hinterfragen, stetig zunimmt, während die Auflagezahlen vieler großer Medienhäuser immer weiter in den Keller sacken. Wie kann man diese Entwicklung erklären? Man könnte meinen, dass die Zahl der informierten Menschen steigt und diese den Bezug zu den meinungsmachenden realitätsfremden Medien (siehe Ukraine-Konflikt) immer mehr verlieren! Wenn dieser Trend so weiter geht, können diese bald Artikel über vereinsamte Journalisten verfassen, die keiner mehr ernst nehmen will.

Wer kann überhaupt den Menschen garantieren, dass Artikel aus dem Mainstream-Bereich nicht von Konzernen, Geheimdiensten und Verteidigungsministerien beeinflusst und mit finanziert werden?

Letztendlich geht es in unserer Welt traurigerweise immer nur um wirtschaftliche Interessen, die mit allen erdenklichen Mitteln durchgesetzt werden. Kann die heilige Medienlandschaft sich von diesem mächtigen Einfluss freisprechen? Ich denke nicht!

Nun ja, wahrscheinlich ist es auch kein Zufall, dass der Autor des "Ihr seid ja alle verrückt"-Artikels Mitglied der Atlantik-Brücke ist (dies ist kein Einzelfall!). Wie soll man da noch objektiv schreiben, wenn man sich politischen, wirtschaftlichen und finanziellen Zielen innerhalb einer Organisation verpflichtet hat?

Meine Erfahrung hat gezeigt, dass je mehr die Medien über bestimmte Themen schweigen oder mit Trompetenklängen argumentationslos eine Meinung hinausposaunen, um so mehr lohnt es sich mal selber mit einer bestimmten Materie vertraut zu machen und zu recherchieren. Man wird überrascht sein, wie oft vorgegaukelte Tatsachen in einem anderen Licht erscheinen!

(Wikipedia: Die Atlantik-Brücke e. V. wurde 1952 als private, überparteiliche und gemeinnützige Organisation mit dem Ziel gegründet, eine wirtschafts-, finanz-, bildungs- und militärpolitische Brücke zwischen der Siegermacht USA und der Bundesrepublik Deutschland zu schlagen.)

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